Fischer Fritz

Mit Fischer Fritz geht’s gesundheitlich bergab. Fischen kann er schon lange nicht mehr, und nachdem er einen Schlaganfall erlitten hat, fällt ihm nun sogar das Gehen und Sprechen schwer. Sein Sohn Franz, der seinem ländlichen Zuhause längst in die Stadt entflohen ist, findet ein Heim die beste Lösung für seinen Vater. Aber Fischer Fritz will in kein Heim, sondern heim zu seinem Fluss. Vater und Sohn einigen sich schliesslich darauf, eine Pflegekraft aus dem Ausland anzustellen.

Also macht sich Piotra auf den Weg in ein Land, in dem sie niemand versteht, um mit Fischer Fritz den Alltag zu teilen. Zwei komplett unterschiedliche Lebensentwürfe treffen aufeinander. Für Piotra ist alles fremd, womit Fritz aufgewachsen ist. Dieser wiederum findet vor allem befremdlich, dass Piotra noch nicht einmal an ein Familienleben denkt und stattdessen von der grossen Welt träumt. Mit der ist sie jetzt nurmehr durch das Handy verbunden. Das tägliche Chatten mit Boris, dem Busfahrer, der sie hergebracht hat, ist das einzig Aufregende in ihrem sonst monotonen Alltag. Insgeheim wünscht sich Fritz nicht nur für sich, sondern auch für Piotra, dass sie nicht tagtäglich um einen alten Tattergreis wie ihn herumhüpfen muss. Nur: Wie lässt sich eine Situation verändern, von deren Fortbestehen alle Beteiligten abhängig sind?

In dieser Zusammenarbeit mit dem Theater St. Gallen widmet sich Theater Marie den zufällig aufeinandertreffenden Schicksalen und ihrer Suche nach einer gemeinsamen Sprache. Es handelt sich um die Schweizer Erstaufführung dieses sprachvirtuosen Stücks.